Bei Nacht

Text & Komposition: Sabine Graichen


Ich lieg da, mein Kopf tut weh, Gedanken drängen sich auf.
Ich brauch jetzt Ruhe, will nur leer sein, doch irgendetwas putscht mich auf.
Der Mond scheint hell und auch die Sterne schreien mich förmlich an.
Ein Bild von dir blitzt in mir auf. Lang nicht gesehn. Ja irgendwann
lässt man Bekanntschaften hinter sich, die früher scheinbar wichtig waren.
Kein Wort, kein Gruß, kein „Na wie gehts“, auch nach vielen Jahren.
Will ja nicht sagen, dass es schlimm wär. Gehören ja immer zwei dazu.
Hab nur grad an dich gedacht und mich gefragt: ...Ähm wo steckst du?

 

||: Ich bin eigentlich müde bei Nacht.

Kann eigentlich auch gut schlafen bei Nacht.

Nur heute geht’s irgendwie nicht,

hab wohl zu viel nachgedacht. :||

 

Ich versuch noch immer Ruhe zu finden, lenk mich ab mit Podcast hören.
Ein neues Bild blitzt in mir auf und schafft es, meinen Schlaf zu stören.
Ich erinnere mich an den Moment, mit Dir bei einer Party, wo wir
redselig sind, benebelt, ratlos. Von Liebeskummer erzählst Du mir.
Du sprichst zwar laut, ich seh zu, doch ich hör die Worte nicht.
Mein Fokus liegt auf deinem Mund und der Haarsträhne in deinem Gesicht.
„Ah verstehe, hm das ist schade!“, werde ich wohl gesagt haben,
doch das Gespräch wurde unterbrochen, noch ehe wir am Ende waren.

 

||: Ich bin eigentlich müde bei Nacht.

Kann eigentlich auch gut schlafen bei Nacht.

Nur heute geht’s irgendwie nicht,

hab wohl zu viel nachgedacht. :||

 

Ich stehe auf und zieh mich an, laufe herum, frag nicht warum.

Die Straßenlampen leuchten gelb, alles schimmert um mich herum.

Ich laufe und ich renne, ich will fliegen, ich will springen,

Aber irgendetwas hält mich auf, will mich zum Hierbleiben zwingen.

Die Treppe (hier) scheint riesig und dann falle ich und fall ich,

mein Herz rast, meine Glieder zucken und plötzlich erwache ich.

 

||: Ich bin eigentlich müde bei Nacht.

Kann eigentlich auch gut schlafen bei Nacht.

Nur heute geht’s irgendwie nicht,

hab wohl zu viel nachgedacht. :||